Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins

Einige Buchtitel sind so berühmt, dass sie in mir eine völlig grundlose Antipathie gegen das Buch auslösen. Die ist auf nichts außer der Tatsache begründet, dass ich den Titel schon zu oft gehört habe. Zum Glück gibt es Menschen in meinem Leben, die mich dann überzeugen ihnen trotzdem eine Chance zu geben.

Was für ein Roman! Stilistisch wunderschön und besonders. Es gibt einen Erzähler, der ganz ungewöhnlich erzählt als wäre er der Autor des Buches. Es gibt verschiedene Handlungsstränge, die initial stark verschlungen, aber dann abrupt getrennt werden und auch nicht wieder zusammenfinden. Wie gesagt. Sehr besonders. Dass teilweise 10 Seiten am Stück philosophische Gedanken Platz finden, die witzig und intelligent sind, aber nur am Rande zur eigentlichen Geschichte gehören, hat mir auch sehr gut gefallen.

Es geht um Liebe und Freiheit. Darum, dass jede Entscheidung für etwas auch eine Entscheidung gegen unendlich viele Dinge ist, von denen man nicht mal ahnen, kann, dass sie Teil der Entscheidung waren. Und – entgegen der Aussage des Autoren, der aus irgendeinem Grund der Meinung ist, dass es sich hierbei nicht um ein politisches Werk handelt – es geht um Politik. Insbesondere darum, was kommunistische Diktaturen mit Menschen machen und inwiefern im Leid trotzdem ein Leben stattfinden kann, das die einzelnen nicht als Albtraum verstehen.

Fantastisch.

Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins

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