Sherry Turkle

Reclaiming Conversation

Reclaiming Conversation

Seit Digital Minimalism suche ich ein Buch in dem das gleiche Thema gleich gut, oder sogar besser behandelt wird. Einfach, weil ich mir denke, dass man nicht oft genug daran erinnert werden kann, wie wertlos die meiste Zeit online eigentlich ist. Reclaiming Conversation fing vielversprechend an. Ich lernte, dass Studien ergeben haben, dass die Qualität und Tiefe von Gesprächen messbar sinkt, wenn ein Smartphone in der Nähe ist. Nur in der Nähe. Nicht gerade in Benutzung. Die reine Möglichkeit, dass auf ihm etwas ankommen, oder es genutzt werden könnte, sorgt für eine Reduktion in Gesprächsqualität. Krass!

Leider gibt es diesen Fakt auf den ersten 100 Seiten und die nächsten 300 sagen eigentlich die ganze Zeit das gleiche: Digitale Kommunikation schlecht. Echte Gespräche gut.

Die Begründungen halten sich in Grenzen und die Lösungsansätze sind quasi nicht existent. Stattdessen bekommt man wortwörtlich in jedem zweiten Absatz einfach nur weitere Beispiele von Familien, Firmen, Partnerschaften, Freundschaften und allen anderen Situationen, in denen digitale Kommunikation mehr schadet als hilft. Immer und immer wieder. Keine neuen Erkenntnisse, nur endlos aneinandergereihte Beispiele ohne Informationsgewinn.

Am Ende war ich so wütend, dass ich ganze Seiten überblätterte, kurz wieder einstieg um zu gucken, worum es gerade geht – aha, ein weiteres dieser endlosen Beispiele – und dann wieder einen Sprung machte.

Das ganze gespickt damit, dass das Buch nicht das allerneueste und damit technologisch hinterherhinkend ist (3 Seiten beschäftigen sich mit Google Glass...), würde ich es niemandem empfehlen. Also wirklich wortwörtlich niemandem. Lest Digital Minimalism.

Reclaiming Conversation

Das war eine Meinung zu Reclaiming Conversation von mir, Marcel. Wenn du eine Meinung zu meiner Meinung hast oder mir ein Buch empfehlen möchtest, dann lass es mich auf Mastodon wissen.