Sten Nadolny

Die Entdeckung der Langsamkeit

Die Entdeckung der Langsamkeit

Wenn man historische Romane als invertiertes Science Fiction betrachtet, kommt man schnell zum Ergebnis, dass sie sich eine Scheibe von der SciFi-Nutzerfreundlichkeit abschneiden sollten.

Bin ich Seefahrer, der Freude daran empfindet wenn ihm hunderte nautische Begriffe um die Ohren geworfen werden? Nein. Bin ich Wissenschaftler aus dem Jahr 2382, der versteht wie ein Space Elevator funktionieren würde? Auch nicht. Aber wenn unbekannte Konzepte in SciFi-Büchern erwähnt werden, dann auf eine Art, die erklärend und faszinierend ist. Historische Romane setzen häufig voraus, dass man sich in der Zeit und Themen zurechtfindet. Was die ersten 100 Seiten von Die Entdeckung der Langsamkeit für mich zu einer Qual machten.

Mal davon abgesehen, dass diese Ausgabe überraschend viele Grammatik- und Tippfehler aufweist, kam ich anfangs so gar nicht in die Geschichte. Seefahrt! Voll spannend. Eine halbe Seite Beobachtungen irgendwelcher Segel, Taue und Bereiche eines Schiffes, die alle ausschließlich mit ihren nautischen Namen erwähnt werden: Nicht so spannend!

Eigentlich ärgerlich. Das Konzept historischer Roman gefällt mir gut. Die gesamte Geschichte dieses Buches basiert auf echten Ereignissen und ich mag, dass man so grobes Halbwissen über Dinge in der echten Welt erfährt, während man gut unterhalten einer Geschichte folgt. Die eigentliche Geschichte des Protagonisten ist auch absolut faszinierend. Die Form hat mir allerdings bis zum Ende nicht gefallen. Erklärt auch, warum ich ganze 9 Tage für dieses 350 Seiten Buch gebraucht habe.

Die Entdeckung der Langsamkeit

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